Bis der vierspurige Ausbau der B31 vollendet war, galt die Schonung der Stadt durch einen Tunnel als einzig sinnvolle Planungsvariante und wurde den skeptischen Freiburgern fest zugesagt. Nun, nach einer unvorhersehbaren Explosion der Güterverkehrs durch den Fall des Eisernen Vorhangs im Jahre 1989, nach Eröffnung der neuen B31 im Jahre 2002 und nach der Einführung einer LKW-Maut auf Autobahnen im Jahre 2005, ist Freiburg durch eine »transeuropäische Fernstraßenverbindung« (Verkehrsministerium Baden-Württemberg, 15.7.20100, www.landtag-bw.de/) zweigeteilt. Nur wenige Meter trennen Häuserfronten, Gehsteige, Fahrradwege und die Ufer eines fischwirtschaftlich genutzten Flusses mit Lachsen und Reihern von werktags über 35.000 Kraftfahrzeugen, vor allem aber von fast 4.000 schweren LKW (Stand: Juni 2015). Ob überhaupt und wann (frühestens 2025–2030) ein Stadttunnel diesem Irrsinn ein Ende setzen könnte, steht in den Sternen. Bis 2030 wird der LKW-Verkehr am Dreisamufer noch einmal um 70–80% zunehmen! Wir fordern unabhängig vom Bau eines Stadttunnels sofort verkehrsbeschränkende und verkehrsberuhigende Maßnahmen auf der Schwarzwaldstraße und den Dreisamufer-Straßen:
1. Generelle Tempobeschränkung auf 30km/h
2. Nachtfahrverbot für schwere LKW
3. Engmaschige und fortwährende Überwachung dieser Regelungen